Zwanzigster Bandgeburtstag, zehnte Produktion, eine Personaländerung, und immer noch fasziniert vom Tango. Sväng sind besser denn je.
Grammatikalisch ist es unsinnig von «einzigartiger» zu sprechen, auf Sväng jedoch trifft dieses Adjektiv zu. Eine so lange Karriere, mit keinem anderen Instrument als der Mundharmonika – die allerdings in allen Varianten – hätte sich keiner der vier Finnen träumen lassen. Vor zwei Jahren gab’s einen Wechsel: Gründungsmitglies Pasi Leino gab seine Bassharmonika an Tapani Varis weiter, einen in Folk-Kreisen ausgewiesenen Multiinstrumentalisten. Stationen seiner persönlichen Klangreise: u.a. Maria Kalaniemi, Värttinä.
Grossartiges Hand- resp. Mundwerk
Zwei Auffälligkeiten machen diese Aufnahme so speziell: Zum einen haben die vier Bandmitglieder wieder einmal eigene Kompositionen zusammen getragen. Doch meine Ohren spitzten sich gewaltig, als ich das Hand- resp. Mundwerk hörte: Die vier haben die Töne definitiv von den gestimmten Blechzungen ihrer Instrumente gelöst. Sie ziehen und blasen die Töne so virtuos und mühelos über die vorgesehenen Noten hinaus, dass die Melodien nicht von Ton zu Ton hüpfen, sondern gleiten.
Noch kurz zu den Arrangements: Diese Tangos nähren sich ebenso aus dem finnischen Folk-Harmonienschatz wie aus anderen Musikgenres vom Blues über Balkanklänge bis zur neuen Klassik. Sind aber immer finnische Tangos! Mit Eero Grundström hat die Band nicht nur einen exzellenten Musiker und Arrangeur, sondern auch einen ausgewiesenen Ton-Fachmann an Bord. Der Klang der Instrumente ist hervorragend eingefangen, die Balance optimal. Eine Ohrenfreude!
Man darf also den grammatikalischen Faux-Pas ruhig wagen: Sväng sind noch einzigartiger geworden.
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