Es ist die «Reunion» des Monats: die ehemaligen Weggefährten Taj Mahal und Ry Cooder haben nach über 50 Jahren wieder ein Album zusammen eingespielt.
Es ist gleich ein mehrfaches Veteranen-Treffen: Taj Mahal zählt frische 80 Lenze, sein Partner Ry Cooder ganze 75. Das letzte Mal standen sie vor 56 Jahren zusammen im Studio – als «Rising Sons». Das Album ist zudem eine Verbeugung vor zwei legendären Bluesmusikern: Sonny Terry & Brownie McGhee, und ihrem Album mit demselben Titel, und mit dem Untertitel: Negro Folksongs By The Folkmasters (1952). Darauf Klassiker wie «Midnight Special» und «I Shall Not Be Moved». Hier ein rarer Konzertmitschnitt der beiden von der BBC aus dem Jahr 1974.
Cooder und Mahal machte dieses persönliche Zusammentreffen, und die Arbeit an diesem Repertoire, hörbares Vergnügen. Aufgenommen wurden die elf Songs im Wohnzimmer von Cooders Sohn und Perkussionisten Joachim – keine Overdubs, weder für Instrumente noch Stimmen. Drei-vier-los geht’s, wie früher eben. Man hört zuweilen die beiden, wie sie gleichzeitig singen und lachen. Kleine Rumpler gehören dazu. Die Atmosphäre wird auf zwei Videos auf Ry Cooders homepage greifbar.
Cooder definiert diese Aufnahme in einem längeren Artikel von Robin Denselow vom Guardian so:
Me and Taj are old-timers now. We’re just old cats who want to have a good time together.
Man kann sich irgendwie nicht vorstellen, wie Cooder in den 50er Jahren sich bei Sonny Terry nach einem Konzert Gitarrentricks erfragte. Aber wenn man dann Taj Mahal im «Making of» hört:
They were so solid. They meant what they said, they did what they did … and they could sound like an orchestra.
dann wird klar: Cooder und Mahal haben von ihren Vorbildern mehr als nur musikalisches Handwerk gelernt. Eben auch Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Wertschätzung. Ein solches Album kann man nicht «bewerten», denn es läuft ausserhalb des Musikzirkus’, und ausserhalb der Zeit.
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