Die Aufnahmen dieses glücklichen Zusammentreffens vermögen auch über zehn Jahre nach ihrem Entstehen zu begeistern: hier haben sich zwei verwandte Geister getroffen.
Bob Brozman ist ein Gitarrist ohne Berührungsängste. Und er liebt Herausforderungen. Anders ist es nicht zu erklären, dass er sich so unterschiedliche musikalische Partner wie Debashish Bhattacharya, Djeli Moussa Diawara, Cyril Pahinui, René Lacaille oder eben Takashi Hirayasu aussucht. Takashi seinerseits hatte bereits als Gitarrist in der Band von Shoukichi Kina die Grenzen verwischt zwischen der Tradition von Okinawa und den amerikanischen Musikstilen von R&B bis hawaiianischer Steel-Musik.
Es ist eine Beschreibung von höchster Musikalität und Handwerk wenn man liest, wie die Songs eingespielt wurden. Takashi gab die traditionelle Vorlage vor, die beiden legten sich die Instrumente und ein Arrangement zurecht. Dann Aufnahme! Torimasu! Alle Songs auf dieser CD sind first oder second takes. Sanshin, Gitarren, Charrango oder Lapsteel, die Stimme von Takashi – und der Atem des Pazifiks. Die Melodien rollen ans Ufer, und rollen wieder zurück, manchmal hat es mehr Wind, dann wieder ist es fast windstill. Süsse Melodien wechseln sich ab mit groovigen Songs bei denen man, angesteckt vom Rhythmus, leise mit den Fingern schnippt.
Den beiden muss es auch sehr gefallen haben, denn ein Jahr später liessen sie dieses Treffen mit einer zweiten Aufnahme, «Nankuru Nasai», nochmals aufleben.
Es sind nur die beiden Saitenkünstler – aber sie klingen so abwechslungsreich und vollständig dass man nie eine Band vermisst. Grandios pazifisch.
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