Mit Tamikrest meldet sich die zweite Generation des Tamaschek-Rocks selbstbewusst zu Wort und Ton.
Die Lehrmeister sind sehr präsent: Tinariwen, und ihre Form von Wüsten-Rock, sind ab den ersten Tönen unschwer auszumachen. Es wäre aber etwas gar zu kurz gegriffen, die jungen MusikerInnen aus Niger, Algerien, Lybien und Mali einfach als Epigonen-Band zu definieren. Gitarrist und Produzent Chris Eckman (u.a. The Walkabouts) lernte die Band 2008 am «Festival au Désert» kennen, und lud sie später nach Bamako ins Bogolan-Studio ein. Ein neues Kapitel des Tamaschek- Rock wurde aufgeschlagen.
Während Tinariwen über mehrere Songschreiber und Leadsänger verfügt, hängt bei dieser Band alles an Ousmane Ag Mossa, Er schreibt die Songs und hat die Leadstimme. Produzent Eckman hat gut analysiert, wie die Vorbilder zu ihrem Sound kommen. So wird die angestrebte Nähe zum Vorbild auch zur grossen Hypothek. Ich bin oft versucht zu sagen «es tönt wie…”, und laufe so Gefahr, der Band ihre Eigenständigkeit abzusprechen – vielleicht ist das nur mein Problem als Hörer. Es wird interessant sein zu erleben, wie die Band diesen Sound live auf die Bühne bringt – ihre Europatournee beginnt im Mai 10.
Mit diesem Erstling stellt sich eine viel versprechende Tuareg-Band vor, die aber etwas zu stark im Soundschatten der grossen Vorbilder ihre Songs baut.
Rating:
Mehr Infos über Tamikrest…