Tararua, ein Quartett aus Neuseeland, bringt Musik, die wie ein Ritual klingt. Es geht der Band auch mehr um die Seele als um’s Ohr.
Wer ein Interview mit Tararua liest, z.B. auf SOUNZ, merkt sofort, dass er oder sie sich erst mit einigen neuen Begriffen auseinandersetzen muss. Es sind Begriffe, die aus dem schamanischen Repertoire der Maori stammen. Die vier Musiker der Band spielen alle Instrumente, die wir hier nicht kennen. Es sind Muscheln, Steine, Flöten, Rasseln; als Instrumentenfamilie bekannt unter dem Namen Taonga Puoro, und ebenfalls Bestandteil der Kultur der Maori. Dazu kommen Bass, Cello und Stimmen.
Die Melodien ranken gerne um einen Grundton. Sie folgen nicht Songstrukturen, wie wir sie hier im Norden, und zwei Kontinente entfernt, kennen. In den mehrstimmigen Passagen schwingen dann Südsee-Harmonien mit. Es ist Musik, die uns nicht über eine musikalische Ästhetik anspricht, sondern direkt mit unseren Empfindungen spricht. Ab und zu wird, z.T. über Spoken Word Einschübe, in Englisch gesungene Strophenteile oder jazzige Melodie-Wendungen, eine fragile Brücke zu bekannten Hörgewohnheiten gebaut.
Auf diese Musik muss man sich einlassen. Sonst funktioniert sie nicht. Zu finden ist sie im Moment nur auf bandcamp.
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