Auf dem sechsten Album sind die schmeichelnden Harmonien und die Rhythmus-Grooves in guter Balance – das dichteste Werk der Polynesier.
Sie „nur“ als Neuseeländer zu bezeichnen, würde den Tatsachen nicht gerecht. Die Mitglieder der Band stammen von verschiedenen Inseln zwischen Tuvalu, Samoa und Neuseeland. Und somit auch aus verschiedenen polynesischen Traditionen. Der Leader der Band, Opetaia Foa’i, hat es aber schon immer verstanden, die Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Insel-Traditionen zu finden und mit modernen Popsongs zu verschmelzen.
Auf der aktuellen Produktion spielt Ausgewogenheit eine grosse Rolle. Lied, Perkussionsstück, und Haka haben mal in einzelnen Songs zusammengefunden, manchmal dürfen sie in Solostücken brillieren. Auch die Chorstimmen haben an Wichtigkeit zugelegt. Da die polynesischen Harmonien schon eine rechte Süsse mit sich bringen, könnte das schnell in den Kitsch kippen – tut es aber glücklicherweise nicht. Sicher, die Arrangements sind üppig, die Melodien sind manchmal stark auf den amerikanischen Mainstream ausgerichtet. Aber die Eigenständigkeit und Ehrlichkeit überwiegt.
«Haoloto» zeigt eine Band, die den eigenen Weg zwischen Tradition und Gegenwart gefunden hat – auch wenn der eine oder andere popige Kompromiss etwas gar süss klingt.
- Haoloto [audio:2010/03/haoloto.mp3]
- Tauasa [audio:2010/03/tauasa.mp3]
- Te Mavaega [audio:2010/03/te-mavenga.mp3]
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