Auch eine Legende kann mal ein etwas schwächeres Album abliefern – leider so im vorliegenden Fall.
Und Telek ist unbestreitbar eine Legende. Wenn man über Musik aus Papua-Neuguinea spricht (und wenn man überhaupt jemals Musik von dort zu hören kriegt) so ist sein Name sicher mit im Gespräch. Egal ob als Mitglied der Moab Stringband oder als Frontmann der Rocktruppe Painim Wok – der Mann hat in seinem Teil der Welt Musikgeschichte geschrieben. Wer sich registriert, kann auf der Musikplattform «imeem» in die Aufnahmen von Painim Wok reinhören – es lohnt sich! Der internationale Durchbruch hätte auch fast geklappt: Mit «SeriousTam» produzierte das Realworld-Label von Peter Gabriel im Jahre 2000 eine wunderbare Scheibe. Nur blieb der Erfolg leider aus.
Amette kann jetzt nur zum Teil an diese Produktion anknüpfen. Einige Kompositionen sind ganz in der Nähe von Pazifik-Schlagern angesiedelt, wieder andere verraten, dass mit mehr als einem Ohr nach Mainstream-Erfolg geschielt wurde. Am glaubwürdigsten bleibt Telek, wenn er in der Tradition der Stringbands bleibt. So ist es auch nicht erstaunlich, das er aus der Vergangenheit zwei Songs auf diese CD mit aufgenommen hat: «Abebe» und «Typist» zeigen wo das Herz mal schlug. Und «Paska» oder «VM» zeigen, dass Telek es eigentlich könnte. Umso schmerzhafter die zu süssen oder nicht ganz fertig produzierten Abstecher.
Telek darf auch mal etwas weniger gut sein, das schmälert seinen Legenden-Status nicht. Wer in süssen Harmonien schwelgen will, ist gut aufgehoben.
- Paska[audio:2009/02/telek-paska.mp3]
- Abebe[audio:2009/02/telek-abebe.mp3]
- Pidil[audio:2009/02/pidil.mp3]
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