Die Zwillinge Ratko und Radisa Teofilović verbinden ihre beiden Stimmen so eng miteinander dass es scheint als ob sie mit nur einer Lunge atmen – a capella auf höchstem Niveau.
Polyphone Stimmen gehören zum Balkan. Ganz unterschiedliche Strukturen haben sich je nach Region herausgebildet: Mal tanzen die Melodien auf durchklingenden Grundtönen, mal wird auf die sorgfältig strukturierten Stimmakkorde geachtet. Die beiden serbischen Zwillinge haben sich die Technik der «zweiten Stimme» zu eigen gemacht: Zwei Stimmen, so eng miteinander verknüpft, dass sie bis in die kleinste Verzierung hinein miteinander verbunden sind.
Einige der Melodien sind von der Liturgie beeinflusst, andere stammen aus dem Liederbuch der gesamten Balkanregion. Meist singen die Brüder ohne jede Begleitung, und wenn Instrumente hinzu kommen, dann sind sie einfach: Händeklatschen, eine Flöte oder eine Trommel. Die Kunst der beiden Sänger besteht nicht nur im Zusammenklingen der Töne – sie verbinden auch die Intensität, welche sie in ihre Stimmen legen. Und das in den lauten wie den leisen Tönen.
Leider sind die Aufnahmen dieser beiden Sänger in Westeuropa nicht auffindbar. Aber die Ausnahmesänger kommen in die Schweiz: Am Montag, 16.4.2012 sind sie im Rahmen der Stanser Musiktage in der Kapuzinerkirche zu hören.
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