Die Musik Senegals wie sie Ibrahima Sylla am liebsten hat: geschmeidig und schmeichelnd, Melodien zum mitsummen, und vieles eingekleidet in einen Hauch von Latin-Sound.
Ibrahima Sylla wird gerne als Quincy Jones Afrikas bezeichnet. Sein Label Syllart ist eine Qualitätsmarke. Seine Produktionen der letzte Jahrzehnte in allen Ländern Westafrikas tragen eine klare Handschrift: tief verwurzelt in der afrikanischen Songtradition, aber offen gegenüber den musikalischen Entwicklungen in Europa und Lateinamerika. Wunderbar zusammengefasst hat er seine musikalischen Vorlieben wohl mit dem Album Bétécé von Africando, mit Gastsängern von Salif Keita über Lokua Kanza bis Youssou N’Dour.
Auch diese Compilation trägt seine klare Handschrift: Singer-Songwriterinnen mit dem gewissen Swing. Hip Hop, heute sicher ein wichtiger Teil von Senegals Pop-Output, kommt gar nicht vor. Das Lied steht im Zentrum. Es ist auch ein Album für Entdecker: Daby Baldé oder Les Frères Guissé mag man noch kennen, aber die meisten anderen SängerInnen sind hier im Westen noch unbekannt. Es ist ein Album zum träumen, zum leicht in den Knien wippen, mitsummen, poppig, süss, aber selten überzuckert.
Sollte die Weltmusik-Seele je nach einem Aufbaupräparat verlangen: diese Doppel-CD bietet eine wirksame Dosis Anti-Schwermut-Melodien und Gute-Laune-Grooves.
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