Wollt ihr richtig coolen Sound? Im übertragenen Sinn macht Terje Isungset solche Musik, denn seine Instrumente sind aus Eis.
Es ist vielleicht nicht die richtige Jahreszeit, aber die Musik ist wirklich cool. Der Norweger Terje Isungset, im normalen Musikbetrieb als Perkussionist tätig, pflegt seine Liebe zu vergänglichen Instrumenten. Instrumente, die er aus Eis schneidet, giesst, formt. Wie das geht weiss ich auch nicht so recht. Da gibt auch sein aktuelles Video nicht viel Auskunft. (Die sichtbare Spielweise beginnt nach dem Tanz, bei 2.08). Seine Diskografie auf Bandcamp aber zeigt: Der Mann pflegt diese zeitlich begrenzten Instrumente schon über mehrere Saisons zu bauen und zu spielen. Etwas einleuchtendere Ansichten gibt das Video zu «Ocean Memories», einem Song aus dem Jahr 2019.
Wie klingt Eis? Je nachdem: Ob aufgestellt als Blöcke, gegossen um Horn-ähnliche Formen anzunehmen, aufgehängt an Schnüren, angeschlagen als freihängende Klanggeber, aufgereiht wie auf einem Balafon, oder angeschlagen wie ein Angklung. Und ja, ein Bass-Resonanzkörper kann auch aus Eis gebaut werden, oder dient es nur der Videoaufnahme? Es ist auf jeden Fall aussergewöhnlich und harmonisch. Dass sich der Mann darüber hinaus mit seiner Musik für den Schutz der Meere einsetzt macht ihn gleich nochmals sympathisch.
Der Zyniker reagiert vielleicht mit: Be cool, play ice. Das geneigte Musik-Ohr meint: Hört mal, wie schön Wasser klingt.
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