Terrakota beweisen, dass das Zusammenbringen von unterschiedlichen Worldmusic-Stilen nicht zwingend eine undefinierbare und ungeniessbare Soundwolke ergeben muss – im Gegenteil!
Die Portugiesen waren schon immer grosse Reisende und Entdecker. Terracota aus Lissabon machen sich seit zehn Jahren musikalisch auf ähnliche Pfade wie ihr Vorfahre Vasco da Gama – erst mal Afrika umrunden, und dann nach Indien. Oder anders gesagt: Das zweite Album der Band entstand 2004 in den Xippi-Studios von Youssou N’Dour in Dakar. Inspiration für dieses, das vierte Album, holte sich die Band auf einer Reise von Delhi, durch die Himalaya-Region und Rajasthan.
Noch nicht erwähnt: Eine grosse Verwandtschaft besteht mit der Karibik und Brasilien. Und was ergibt das alles zusammen? Musik voller Energie! Funk, afrikanische Rhythmen und Reggae sind die Grundlage. Von da aus tendiert jeder Song in eine etwas andere Richtung. Das gibt keine langweilige Brühe, sondern ein vielfältig groovendes Ganzes. Die Sänger Mahes und Vasundraha geben dem Titeltrack eine authentische Radjasthan-Note, der kubanische Rapper Kumar hat seinen Auftritt, ebenso der angolanische Singer-Songwriter Paulo Flores. Und Cool Hipnoise, Freude aus Lissabon, liefern, wo gebraucht, ein funky Gebläse. Viel ist in die Songs reingepackt, aber insgesamt ist es nicht überladen.
Hier treffen sich musikalisch Reisende zu einem Fest. Wenn diese Band mal in der Nähe ist: Hingehen – das sei die wahre Party sagen jene, die die Band schon erlebt haben.
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