Die pfeilschnellen Finger von Teta huschen über die Gitarrenbünde, Rhythmen durchmischen sich wie Schlangen, und die Stimmen rufen, schmeicheln oder beschwören – willkommen in der Welt des Tsapiky.
Es gibt viele Gitarristen auf Madagaskar, und jene mit den schnellsten Fingern kommen aus dem Süden, aus der Region Tulear. Dort hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Musik zwischen spiritueller Trance und ausgelassener Festfreude entwickelt: Tsapiky. Sowohl bei den Zeremonien wie bei den Festen spielt der Rum oder sonst ein vergorener Saft stets eine grosse Rolle.
Teta vertritt eine ruhige Form des Tsapiky. Damit ist nicht gemeint, dass seine Finger langsamer werden, sondern dass er die akustische Form gewählt hat. Die Trance weicht der Träumerei, die Stimmen sind schmeichelnd oder schmunzelnd. Und wenn beim einen oder andern Instrumental das Meer im Hintergrund rauscht, dann wirkt das vielleicht kitschig, beschreibt aber gleichzeitig, wie die Songs wirken: Sie rollen leise heran, umspülen einen und gleiten wieder zurück. Unaufgeregt und doch wirbelnd und erfrischend.
Ein charmanter Geschichtenerzähler ist er, dieser Teta, der seine Finger auf den Saiten tanzen lässt und dabei von einer toleranteren und selbstbestimmteren Welt singt.
Rating: