Paddy Moloney von den Chieftains ist sich sicher: Selbst wenn historische Geschehnisse vergessen werden bleibt die Erinnerung in der Musik erhalten.
Die Legende um eine mehrheitlich irische Söldnertruppe, die San Patricios, die auf der Seite der Mexikaner gegen die Amerikaner kämpften, ist die historische Grundlage für dieses Album. Paddy Moloney machte sich daran, die Bruchstücke dieser Erinnerung in der mexikanischen Musik zu suchen. In Ry Cooder fand er einen Mitstreiter, der sich in der Kultur der Grenzregion USA / Mexiko historisch und musikalisch bestens auskennt.
Für die Interpretationen luden sie mexikanische InterpretInnen mit klingenden Namen ins Studio: Lila Downs, Chavela Vargas, Los Cenzontles oder Los Tigres Del Norte. Ebenfalls mit von der Partie ist Carlos Nuñez, der erst vor kurzem sein eigenes historisch-transatlantisches Projekt «Alborada Do Brasil» veröffentlichte. Liam Neeson liest das Gedicht über die letzte Schlacht der San Patricios in Churubusco, Moya Brennan, Frontfrau von Clannad, singt das Lamento auf die Toten, und, und, und…
Paddy Moloney weist in den Arrangements des mehrheitlich traditionellen Materials immer wieder auf die Gemeinsamkeiten der beiden Kulturen hin. Es kommt aber nicht zur grossen Verbrüderung im Sinne von: die Mariachi-Band spielt jetzt ein paar irische Jigs & Reels. Für die historischen Bezüge komponierten Cooder und Moloney die fehlenden Verbindungsstücke in der jeweiligen Tradition. So entstand eine Spurensuche, ein Liederalbum ohne Absicht auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Beweiskraft.
«San Patricio» erzählt eine wahre Historie aus irischer Sicht, und zeigt, wo sich im mexikanischen Liederbuch noch Spuren dieser Geschehnisse finden lassen. Oder wie eine irische Melodie vielleicht Ausgangspunkt für ein mexikanisches Lied wurde.
- La Iguana, mit Lila Downs [audio:2010/03/La-iguana.mp3]
- El Chivo, mit Los Cenzontles [audio:2010/03/el-chivo.mp3]
- Luz de Luna, mit Chavela Vargas [audio:2010/03/luz-de-luna.mp3]
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