Eine ziemlich unschweizerische Band, diese Dead Brothers! Und eine ziemlich traurige Geschichte rund um dieses Album: Es ist das letzte Album dieser Combo.
Die Aufnahmen waren 2021 im Kasten, da schlug das Schicksal zu: Alain Croubalian, Gründer und Leader der Dead Brothers, starb. Plötzlich, aber nicht ganz unerwartet. Denn Croubalian war nicht nur musikalisch ein Grenzgänger. In der WOZ schrieb der Konzertveranstalter Christian Pauli einen Nachruf über den Gründer jener Band, die sich selber als «The one and only Death Blues Funeral Trash Orchestra» bezeichnete.
Beinahe wären die Aufnahmen untergegangen, lange suchte man die Harddisc. Als sie dann auftauchte machten sich die verwaisten Dead Brothers an den Mix. Es war geplant, mit der letzten Besetzung der Combo – und Alain hatte viele Musiker-Wechsel in der seines Orchesters! – die letzten Songs nochmals durch die Clubs zu tragen. Und auf CD den trauernden Fans den letzten Gruss von Alain anzubieten.
Doch die Musik wollte Alain nicht ziehen lassen. Die Silberlinge kamen zwar an – alles Falschpressungen. Die Band spielte ihre letzten drei Konzerte. Die richtige Pressung kam dann doch noch, Wochen später, doch dann war die Band schon wieder in alle Winde verstreut.
Ein ungewöhnlicher, stolpernder Abschied einer Band, welche die Begräbnis-Musik aus New Orleans, den existentiellen Schmerz eines Tom Waits und die heimatlose Seele seines Gründers Alain Croubalian verknüpfte.
Fare Thee Well!