Das Garifuna Collective nimmt musikalisch Abschied von ihrer charismatischen Galionsfigur und zeigt gleichzeitig, dass es in dieser Truppe eben nie nur um Andy Palacio ging, sondern immer um das Collective.
«Watina» war eine der herausragenden Worldmusic-Produktionen des Jahrgangs 2007. Als der Leader der Truppe, Andy Palacio, ein Jahr später starb, war dies nicht nur für die Band ein schwerer Schock. Aber die Band hat sich aufgefangen. Sie nimmt den Erfolg als Auftrag wahr – Ayó heisst übersetzt Abschied. In der Heimat ist die Band denn auch mehr als eine Band, sie ist eine lebendige Musik-Schule, ein Brennpunkt der Garifuna-Kultur. Wo immer sie auftaucht hat sie sofort viele zusätzliche Mitglieder, weil das Publikum sofort mitsingt und mitspielt. Produzent Ivan Duran meinte auf der homepage der Band:
«Anybody can play, anybody can join. The Collective could have five hundred members for all I care.»
Homepage Garifuna Collective
Ivan Duran ist ein wichtiger Drehpunkt des Collectives und der Produktion. Seine Arbeit als Produzent und Tontechniker gaben diesem Album Kontinuität im Band-Sound – er produzierte schon «Watiná» – aber auch höhere Achtsamkeit auf Feinheiten, Hocklines und Grooves, Klarheit im Sound. Neben den Melodien, welche anschmiegsam aber nie klebrig sind, ist dieses Album ein Lehrstück in Sachen Rhythmus: Der Beat, das Tempo bleibt über weite Strecken gleich, doch jeder Song hat einen anderen Rhythmus, einen anderen Groove – grandios.
Rhythm is king! Das Collective trägt die Musik der Garifuna auch in den nächsten Jahren in die Welt hinaus – wünschen wir Erfolg!
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