Melodien und Assoziationen von der grünen Insel, fernab von Bierseligkeit und Schenkelklopfen. Kompositionen, die sich vorsichtig auf die irische Seele zu bewegen.
Die Band wird als «Superband» gehandelt. Wenn man die Namen der Bandmitglieder liest dürfte der bekannteste wohl Iarla Ó Lionaird sein, der ehemalige Gründer und Frontmann des Afro Celt Sound Systems. Oder Keyboarder Thomas Bartlett, Sidemann von David Byrne, Bebel Gilberto oder Arto Lindsay. Das ist denn auch die geografische Dimension der Band: zwischen Dublin und New York. Musikalisch aber ist sie klar verwurzelt in der grünen Insel. Die meisten Songs sind Adaptionen von traditionellem Material.
Es ist die sehnsüchtige Seele Irlands, die hier zelebriert wird, nicht die Jigs und Reels der Folk- und Pub-Szene, sondern die Lamentos, die Balladen. Nur gehen die Adaptionen bis in die neue Klassik oder den Jazz hinein. Piano und Gitarre legen die Teppiche aus, Violine und Hardanger weben die Farbfäden ein. Und auf knapp der Hälfte der Songs singt Iarla bitterzarte Melodien. Zuweilen beginnen diese Melodien ganz zerbrechlich, um im Verlauf des Songs kräftig und selbstbewusst zu werden.
Und – weil es ein wichtiges Kriterium ist sei es hier betont – die CD fordert vom Hörer Aufmerksamkeit. Es ist Schwingungsmusik, nicht Hairassa-Groove.
Rating:
Mehr Infos über The Gloaming…
Schreibe einen Kommentar