Wo sich das Volk gegen seine Herrscher erhebt spielt Musik immer ein Rolle, auch während des „arabischen Frühlings“. Die hier vorgelegte Sammlung ist etwas dünn, hat aber eine erfreuliche Bonus-CD.
Rough Guide Compiler Dan Rosenberg hat anfangs 2013 eine Sammlung von Songs zusammen gestellt, die aus seiner Sicht wichtig waren für die Bewegung des arabischen Frühlings. Rappende Stimmen spielen eine grosse Rolle, wie jene von Ibn Thabit aus Libyen oder El General aus Tunesien. Der Libanon ist vertreten mit May Matar, welche für die Rechte der Frau singt. Fast ein Drittel der Sammlung bringt Musik aus Palästina – nicht unbedingt das Zentrum des arabischen Frühlings. Mit Emel Mathlouthi und Sami Yusuf kommen Musiker zu Wort, die zwischen Europa und der arabischen Welt hin und her pendeln.
Die wohl wichtigsten Beiträge dieser Sammlung stammen aus Ägypten. Allen voran die Musiker-Gilde von El Tanbura, die 2011 jeden Tag auf dem Tahrir-Platz ihre Lieder vortrugen. Oder der junge, zornige Songschreiber Ramy Essam. Er wurde eine der wichtigsten Stimmen der Protestbewegung. Dem Sampler als Bonus-CD beigelegt ist denn auch unter dem Namen «Revolution Erupts» eine Song-Sammlung von Essam aus seinen bisherigen zwei Produktionen – weniger ein Bonus als vielmehr das Kernstück dieses Samplers.
Ramy Essam spielt auch in diesen Tagen eine wichtige Rolle auf dem Tahrir-Platz. Seine normale .com-Website funktioniert zwar nicht, aber man kann ihm via Facebook und YouTube folgen.
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