The Rough Guide to the music of Hungary

rough-guide-to-hungaryUngarn: Schnittstelle zwischen Europa und «dem Osten», Ethnie  mit  eigenartiger Sprache, Teil der verflossenen K.u.K-Monarchie – erstaunt es, dass die musikalische Vielfalt gross ist?

Ich klammere die aktuelle (2015!) Politik hier mal aus: Ungarn ist ein Brückenstaat. Durch die Geschichte geprägt, durch die geografische Lage nicht minder. Nicht Balkan, nicht Indogermanisch, nicht … aber: europäisches Kulturgebiet, Donau. Gibt es eine andere Nation, welche ihre Hauptstadt in zwei Teile benamst: Buda – der westliche Teil, und Pest – der östliche? Und wie tönt dieses Land?

Die Folklore hat einen grossen Anteil. Schliesslich ist man auch stolz darauf, dass  Belá Bartók seine Inspiration tief aus dem ungarisches Melodienreich hat wachsen lassen. Die Roma haben einen hohen Anteil am musikalischen Erbe der Ungarn. Der Balkan-Boom der vergangenen Jahre hat – unverständlich! – die reichhaltige Schatzkiste Ungarns unbeschaut liegen lassen. Zuwenig Brass? Zuwenig geschlagener Groove, zu viel Melodie?

Dabei gibt es Bands mit Groove und Ausstrahlung zuhauf: Die vorliegende Sammlung muss nicht mal die Über-Klassiker Muzsikas oder Marta Sebestyen aufführen, um die Reichhaltigkeit zu belegen. Es gibt viel andere Namen: Bea Palya, Kalman Balogh, Söndörgö, Bela Lakotos, Martin Lubenov, Agi Szaloki, die Buda Folk Band, die Csik Band, und Mitsoura – einige werden an der Eröffnung der WOMEX-2015 in Budapest in Erscheinung treten. Andere werden wir eher an Off-Festival-Orten erleben.

Rating: ★★★★☆ 

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