Dieses Album ist ein verzaubernder Beweis dafür, wie selbstsicher und modern die Folk-Szene auf der englischen Insel aufblüht.
Rachel Unthank und ihre jüngere Schwester Becky haben in den letzten Jahren bereits mit ihrer Formation «The Winterset» die englische Folk-Szene aufgemischt. Nun haben sie mit der Namensänderung auf jenes Markenzeichen gesetzt, das schon mit den Winterset-Alben höchstes Kritikerlob, Auszeichnungen und volle Konzertsäle brachten: Helle, klare Stimmen, mal im Wechselgesang, mal im Duett. Es ist Musik zum Zuhören, nicht für die Tanzbeine.
Die beiden setzen für mehr als die Hälfte der Songs auf traditionelles Material aus Northumbria. Drei Songs stammen aus jüngeren Quellen, und zwei Melodien haben die Unthanks oder Pianist und Produzent Adrian McNally selber beigesteuert. Die Zeitbrüche sind kaum zu hören. Die vielschichtigen, aber zurückhaltenden Arrangements stellen sich ganz in den Dienst der Stimmen – bis hin zur Aufhebung von Takt und Rhythmus. Für Ian Anderson, Chefredaktor des wichtigsten englischen Folk-Magazins, ist die CD eine der 10 Besten des Jahrs 2009. Er beschreibt die Qualität der Unthanks-Schwestern so:
They make no compromise to populism and their arrangements are often dark and mysterious.
Es gibt da den Satz: History will teach us nothing. Das ist insofern falsch, als uns die Vergangenheit jede Menge Songs anbietet. Und es glücklicherweise immer wieder Stimmen wie die der Unthanks gibt, welche sie ins Heute tragen.
- Sad February [audio:2009/11/sad-february.mp3]
- The Testimony Of Patience Kershaw [audio:2009/11/testimony.mp3]
- Nobody Knew She Was There [audio:2009/11/nobody-knews-she-was-there.mp3]
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