Wer die Schnittstelle zwischen nordamerikanischem Soul resp. R&B und brasilianischem Tropicalismo zu Beginn der 70er Jahre kennen lernen möchte: sie ist personifiziert in Tim Maia.
Der Name oder die Musik von Tim Maia waren mir überhaupt nicht geläufig. Ein Post bei Afropop machte mich auf diesen Ausnahmemusiker aufmerksam. Reingehört, und ich wurde weg gezappt in die frühen 70er Jahre: Wah-Wah-Gitarren, süsse Soulmelodien, Fender Rhodes- und Clavinet-Sounds. Fehlte nur noch etwas Gras in der Zigarette! Das Luaka Bop Label hat uns verdankenswerterweise dieses Fundstück wieder zugänglich gemacht.
Das (Musiker)Leben des Tim Maia ist eine rasante Berg- und Talfahrt, wie es in den späten Hippiejahren nicht unüblich war. Wer sein Leben in 2 Minuten 20 zusammengezeichnet sehen will: You Tube hat einen genialen Spot. Wer in das Album reinhört erkennt das musikalischen Bindeglied zwischen Santana, Os Mutantes, Sly & The Family Stone, Taj Mahal oder Seu Jorge. Auch wenn da viel Patina mitkommt, hier tönt eine ganze Ära.
Ein genialer Sänger und Komponist, abgefahren, psychedelisch, nostalgisch, soulfull – eine echte Trouvaille!
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