Tinariwen haben den rockigen Sahara-Blues des Tuareg-Volks geschaffen, haben die sirrenden Gitarrenriffs zum Markenzeichen gemacht. Jetzt besinnen sie sich auf ihre Anfänge und spielen wieder akustisch.
Vor zehn Jahren stand die Band zum ersten Mal in Europa unter eigenem Namen auf einer grossen Bühne, in Roskilde. Sie schufen nicht nur einen Sound, sondern wurden zum Wegbereiter von unzähligen Bands, u.a. Tamikrest, Terakaft, Etan Finatrawa oder Bombino. Für ihr fünftes Album zog sich die Band in die Hochebenen des Tassili-Gebirges zurück. Sie wollten dorthin zurück, wo ihre Anfänge lagen: Keine Ablenkung, nur die Band und ihre akustischen Instrumente, das Camp, das Lagerfeuer, und die Wüste.
Sie erhielten dann zeitweise doch Besuch, u.a. von Kyp Malone und Tunde Adebimpe von TV on the Radio. Man kannte sich aus gemeinsamen Sessions, und die beiden wollten die Wüste kennen lernen. Die neuen Songs leben ganz vom Zusammenspiel von Lead- und Chorgesang, dem Klatschen der Hände, der Einfachheit. Akustische Gitarren bestimmen den Sound. Die kleinen batteriebetriebenen Verstärker werden nur für einzelne Leadgitarren-Teile eingesetzt. Und die Gäste rücken sich nicht in den Vordergrund, ihre Auftritte sind mehr respektvolle Verbeugungen. Einige Melodien hat die Band auch von ihren Tourneen heim in die Wüste gebracht: «Iswegh Attay» ist die Sahara-Variante von Woody Guthries «This land ist your land» – ein Tuareg-Traum, der noch nicht erfüllt ist.
Die Rebellen aus der Wüste sind altersweise und leiser geworden, aber die Intensität ihrer gesungenen Gedichte hat zugenommen.
Rating:
momo meint
Ich finde,dass „Tassili“ ist das schlechteste Album, das Tinariwen bisher gemacht hat. Es handelt sich hier nur um eine kommerziele Sache, mehr nicht.
Ich bin wircklich sehr entauscht von diese Album. So habe ich nicht Tinariwen gekannt.