Traktorkestar – Ostring

Traktorkestar OstringDas Traktorkestar nutzt seine Klangmöglichkeiten auf allen Gebieten: vom cinematischen Grossbild bis zum Minimal Music Arrangement.

Man ist versucht, den faustischen Spruch von den „zwei Seelen in meiner Brust“ zu zitieren – nur müsste man dann das „Ach!“ weglassen. Denn die Berner haben sich bestens in der Situation eingerichtet, dass die Balkan-Brass Musik ihr Geburtshelfer und der Jazz ihr Pate ist. Mit diesem grossen Horizont lassen sich denn auch stilistisch weitläufige Spaziergänge machen. Das darf auch durchaus in Richtung Filmmusik gehen. Die dazu passenden Szenen kann man sich sehr gut ausmalen, die Musik ist sehr kontrastreich und dramat(urg)isch.

Es gibt Fixpunkte: Die Gastsänger sind „alte Bekannte“: Simon Jäggi von den «Kummerbuben» singt zwei Mal den Grossstadt-Blues einer Kleinstadt, der, weil Bern halt doch sehr übersichtlich ist, irgendwie noch etwas verlorener klingt. Schmidi Schmidhauser heult ein weiteres, verzweifeltes Liebeslied ins leere Glas. Neu ist der Gastauftritt von Stephan Eicher – ein Echo auf «Hüh», der Zusammenarbeit bei Eichers Revitalisierung seines eigenen Liederbuchs.

Traktorkestar zeigen mit diesem, ihrem fünften Album, dass die Herkunft sie zwar nicht loslässt – warum auch! – und die Zukunft immer noch weit offen und viel-harmonisch ist.

Rating: ★★★★☆ 

Mehr Infos über das Traktorkestar…

 

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