Fast acht Jahre sind seit der Zusammenarbeit des Trio da Kali mit dem Kronos Quartet vergangen. Das Warten auf die erste Studioproduktion des Trios hat sich gelohnt.
Die ersten Aufnahmen des Trio da Kali, eine EP mit fünf Songs, segelten grösstenteils unter dem Radar der Musikpresse. Bei den Streaming Kanälen sind sie gar nicht zu finden. Erst die Zusammenarbeit mit dem Kronos Quartet für die CD «Ladilikan» machte die Welt 2017 auf dieses grandiose Trio aus Bamako aufmerksam – dafür dann gleich gewaltig. Wochenlang thronte die Scheibe an der Spitze der World-Charts. Nun, nach beinahe acht Jahren, folgt die erste ausgewachsene Produktion des Trios.
In diesen Aufnahmen zeigt sich, wie herausragend die Musiker und ihre Sängerin sind. Hawa Kasse Mady Diabaté beherrscht jedes Register: vom Lamento in «Orpaillage» über das beinahe poppige «Dadunkan» bis zu «Celasigi» oder «Tulunke», welche die Griot-Tradition ins Heute bringen.
Lassana Diabaté mit seinen Balafons ist eine Wucht: pfeilschnell in den Verzierungen und Fills, stetig und verlässlich, wenn es um die Begleitung geht. Ein rhythmisches und melodisches Feuerwerk der Sonderklasse. Unterstützt wird er von Madou Kouyaté, der seine Bass-Ngoni tanzen lässt, den leichtfüssigen Funk selbst in getragene Kompositionen bringt. Zudem tritt er als Sänger auf – im Hintergrund, aber dort sehr klangbestimmend.
Produzentin Lucy Duran, welche schon die erste EP des Trios begleitete, hat die elf Lieder so transparent und unpoliert wie möglich belassen. War sicher auch nicht so schwer, bei der Qualität dieser Musiker! Da muss man nicht polieren, die Songs glänzen auch so.
Das Trio da Kali ist eine wahre Hörfreude!
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