Bei den ersten Tönen dachte ich: aha, Finnland. Falsch. Die Akkordeonistin Tuulikki Bartosik kommt aus Estland, aber das ist nicht so wichtig.
Es gäbe diesen finnischen Bezug tatsächlich, denn Tuulikki Bartosik hat ihren Master an der Sibelius Akademie in Helsinki gemacht. Aber damit hat es sich denn auch schon. Im Herzen ist die Akkordeonistin eine Reisende und eine Weltbürgerin. Obschon «Torm Veeklaasis» ein Soloalbum ist, sind viele ihrer Projekte international, einige gar interkontinental.
Eine dezidierte Aussage gibt’s auf die Frage, ob das denn Folk sei, was sie da komponiere. Die Bartosik meint:
Ich bevorzuge den Begriff «Original Music». Es ist meine Musik, meine Tradition. Die Wurzeln liegen in Võrumaa, aber ich lebe in unterschiedlichen Kulturen und reise – das wirkt sich auf die Musik aus.
Nimmt man die Reisemetapher auf, sind die meisten Kompositionen von Tuulikki Bartosik Soundtracks für Fantasiereisen. Die meisten sind beschaulich, die Welt gleitet vorbei, Landschaften wechseln sich ab. Ab und zu gibt’s einen Zwischenhalt, inkl. Fest und Tanz. Ihre Stimme setzt die Akkordeonistin eher lautmalerisch ein, ausser im Schlussstück, einem vertonten Gedicht des estnischen Dichters Artur Adson.
Jetzt, wo uns Klima und Corona zuhause festzurren, lädt diese Musik zu einer entspannten, erholsamen Kopfreise ein. Etwas Bild-Fantasie sollte man mitbringen…
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