Wärmende Töne aus dem kalten Norden Europas: Ulla Pirttijärvi und Frode Fjellheim tragen die Joiks der Samen in den Süden.
Die Finnin Ulla Pirtijärvi gilt als eine der führenden Sängerinnen des Joik, dieser lautmalenden Gesangskunst der Samen. Gefragt, über was sie denn da wortlos singe, meinte sie in einem Interview gegenüber Andrew Cronshaw (fRoots): « Ich singe Gefühle». Und die lassen sich bekanntlich nicht so leicht in Worte fassen. Ihr musikalischer Mitstreiter und Produzent ist der Norweger Frode Fjellheim, ein Tastenhexer und ebenfalls im Joik beheimatet. Sein Jazz Joik Ensemble öffnet sich immer mehr den Klangexperimenten der modernen Elektronik, oder anderen Musikwelten. So arbeitete er letzthin mit dem Qawwali-Sänger Sher Miandad Khan zusammen.
Ulla und Frode hatte zusammen schon das Vorgängeralbum «Máttaráhku askái» herausgebracht. War dort noch der Computer das beherrschende Instrument, so kommen neu eine Vielzahl von Instrumenten hinzu: Cello, Marimba, Saxophon, Gitarre und Perkussion. Die Stimme von Ulla, und einige Begleitstimmen, stehen aber im Vordergrund. Die Sängerin tänzelt zwischen Textphrasen und Lautmalerei hin und her, baut die einfachen Melodien ihrer Joiks bis in den Pop hinein aus. Allerdings kippt es nie ins Geschmäcklerische oder Kitschige. Einzelne Rhythmen sind zu vertrackt, als dass die Songs klebrig werden könnten. Und wer wissen will, woher die Sounds der Joiks kommen, muss nur „The Wolves“ oder „Mátki Máilmái“ hören, dann merkt er dass das meiste der Natur abgelauscht ist.
Moderne Joiks von zwei Musikern, die lustvoll mit ihren Melodien und Klangmöglichkeiten spielen. Das Archaische dieser Gesangskunst passt auch bestens in unsere Popohren.
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