Värttinä, das sind drei Frauenstimmen, die mal soundmalerisch, mal im Stakkato um einander herumwirbeln. Die Band hat meistens was gegen gradlinigen 4/4 Takt, groovt aber selbst in den vertracktesten Tempi. Das ist Power-Folk.
Dieses Frühjahr soll ein Best of Album zum 25jährigen Jubiläum der finnischen Band auch im Rest-Europa erscheinen. Bis dahin bleibt genügend Zeit und Grund, die letzte Studioproduktion hier vorzustellen. Was als Hausmusik begann – Mutter singt mit ihren beiden Töchtern – hat sich ständig gewandelt: Über 50 MusikerInnen waren über die Jahre Bandmitglieder. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass die „Urstimme“ Maari Kassinen früher Studentin, jetzt Lehrerin an der Sibelius Academy in Helsinki ist.
Miero aus dem Jahr 2006 ist ein wunderbares Album, gebraut nach folgendem Rezept: Man nehme die uralten Lieder und Gedichte der karelischen Kultur (oder schreibe neue), setze die Vokalarrangements haarscharf, wie man es von den Frauen-Chören Bulgariens oder Ungarns kennt, ziehe eine gehörige Portion Rock- und Punk-Energie, und viel musikalisches Handwerk darunter: Fertig! Die Songs stehen mit einem Bein voll im Heute, mit dem anderen aber in einer Welt, die irgendwie unwirklich scheint. Wie wirklich sie ist, erlebt man am besten live – die Post geht ab.
Miero gehört zu den besten Produktionen aus der gesamten Bandgeschichte – es versüsst das Warten auf das Best of Album.
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