Viertaktmotor gehört zu jenen jungen Formationen, welche die Vergangenheit der Volksmusik schätzen, aber sehen, dass es jenseits der Tradition noch ganz viel Musik gibt.
In vielen Kulturkreisen wuchs in den letzten Jahren ein neuer Genre-Begriff: Neue Volksmusik. Ohne jetzt eine Grundsatzdebatte loszutreten, ob Volksmusik nicht immer auch ein Spiegel des momentanen Umgangs mit der Tradition ist, darf behauptet werden: harmonisch, rhythmisch und kompositorisch ist die aktuelle Generation von Volk/Folk-Musiker*innen sehr innovativ. Viertaktmotor jedenfalls spielt ausgiebig mit dieser neu gefundenen Freiheit.
Diese zweite Produktion des Quartetts um Hackbrett-Spieler Nayan Stalder nutzt die Vorlagen des Komponisten, um einen kompakten und abwechslungsreichen Gesamtklang zu erzeugen, in dem jeder seine Freiheiten und seine Vielseitigkeit einbringen, resp. ausleben kann. Oder wie Stalder zur Arbeitsweise mit seinen Bandkollegen meint:
Ich habe volles Vertrauen in meine Mitmusiker und ihr handwerkliches Können. Sie wissen besser, was sie von ihrer Seite zu einer Komposition beigetragen können, als dass ich das je ausschreiben könnte.
Mehr über die Band und ihre Arbeitsweise gibt’s im ausführlichen Podcast: «Gibt es in der Musik überhaupt Grenzen?»
Jetzt legt das Quartett neun Stücke vor, deren Struktur und Klangwelt weit über die Tradition hinaus reicht, diese aber nicht verdrängt. Zwischen ausholenden Klangmalereien, überraschenden Tempiwechseln, jazzigen Ausflügen und Melodie-Echos aus der Klassik tauchen immer wieder Volksmusik-Ideen auf.
Wer seine Hörerlebnisse nicht gerne durch Genregrenzen einschränken lassen möchte, findet hier ein klangabenteuerliches Quartett in Aufbruchstimmung.
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