Mit viel Selbstvertrauen, guten Songs und der Unterstützung alter Freunde tritt Vieux Farka Touré einen grossen Schritt aus dem Schatten seines Vaters heraus.
Wenn Vieux im Booklet sich bei „allen Profis“ bedankt, die „ihm auf den Weg geholfen haben“, den Weg, welcher diese Songs geboren habe, nennt er nur die eine Hälfte seiner jungen musikalischen Karriere. Die andere Hälfte besteht sicher darin, dass Vieux ausgiebig mit seinem ersten Album gereist ist, sich auf der Bühne Präsenz und Ausdruckskraft angeeignet hat. Diese Eigenschaften tönen aus dem neuen Album eindeutig heraus.
Die Familie hat mitgeholfen, aber nicht mitbestimmt: Toumani Diabaté, sein Pate, hat für «Paradise» die Koratöne beigetragen. Cousin Afel Bocoum, langjähriger Begleiter von Vater Ali, hat seine Gitarre zuhause gelassen, singt aber drei Nummern. Im Bassisten Yossi Fine hat Vieux in New York einen Produzenten gefunden, der mit allen Wassern gewaschen ist (u.a. Antibalas, Karsh Kale, David Bowie), und die einzelnen Facetten des jungen Gitarristen sorgfältig herausarbeitete. Mal rockt (und haspelt) es in jugendlichem Übermut, mal ist Reggae angesagt, dann wieder perlen ruhige Balladen in aller Selbstverständlichkeit und Ruhe, als wäre ein Altmeister am Werk.
Auf Fondo zeigt Vieux Farka Touré, dass er weiss, woher er kommt, und eine ziemlich gute Ahnung hat, wohin ihn seine Musik führen soll. Respekt vor der Tradition, aber Selbstbewusstsein im Auftritt.
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