Zwei archaische Saiten-Instrumente, ein Sammelsurium von Perkussionsinstrumenten und drei Stimmen – was dieses Trio an Groove und Präzision bietet ist atemberaubend.
Ein Bulgare, ein Mongole und ein Franzose, eine Pferdekopfgeige, eine Gadulka und viel Schlagwerk ergibt zusammen eine Klangwerkstatt der eigenen Art. Schubladisieren kann man diesen Sound kaum. Fusion kann man dem nicht sagen, denn sie bleiben trotz enger handwerklicher Verzahnung ihren drei Klangheimaten treu: hier die schnellen oder schleppenden Rhythmen der Mongolei, inkl. Obertongesang, da der Harmoniereichtum des Balkans. Vielleicht tanzt der Franzose etwas aus der Reihe, denn er bringt es fertig, dass seine Perkussionsinstrumente zu Stimmen werden.
Die Kompositionen beruhen zum Teil auf traditionellen Ideen, aber in der Ausarbeitung lassen sich die drei jene Freiheit, die sich ein Meister seines Instrumentes nehmen kann. Ist das wirklich nur ein Trio? fragt sich der Hörer zuweilen. Auch wenn man genau hinhört hört man keine Studio-Basteleien. Die drei sind so aufeinander eingeschworen, dass sie die komplexesten Passagen in traumwandlerisch-sicheren rhythmischen Affenzahn durchrasen, nur um kurz darauf wieder in mäandernden Melodien spazieren zu gehen.
Die Violons Barbares haben sich ein ganz aussergewöhnliches und überraschendes Klanguniversum gebaut.
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