Das Corona-Virus legte die Festivals der Saison 2020 lahm. Einige Anlässe retteten sich in die virtuelle Welt, z.B. Petronio Álvarez, oder das World Music Klassentreffen WOMEX.
Diese letzte volle Oktober-Woche ist traditionellerweise der Treffpunkt der Musikerinnen, Produzenten und Journalistinnen aus dem Bereich der Weltmusik, der WOMEX. Budapest wäre Gastgeber gewesen. Nun treffen sich die 20’000 Delegierten in virtuellen Talks, hören Konzertausschnitte aus aller Welt im Stream. Wir haben uns – leider — schon ein bisschen daran gewöhnt. Es wird jedoch nie den echten Kontakt ersetzen können.
Grosse Aktivität in Cali
Ein Kränzchen sei den Musikerinnen und Musikern aus Kolumbien gewunden. Sie haben es in den letzten Monaten geschafft, mit live-Konzerten ohne Publikum nicht nur ihre Musik, sondern auch die Gesundheitswarnungen und -Vorkehrungen gegen das Corona-Virus über alle möglichen Fernsehkanäle zu verbreiten. (siehe auch hier)
Auch das wichtigste Festivals für den Westen Kolumbiens fand über die Fernsehkanäle statt: Petronio Álvarez. Es ist gleichzeitig Treffpunkt, Wettbewerb und das Jahresfest für alle Musikstile der Regionen entlang der Pazifikküste. Wo sonst 20’000 bis 40’000 Besucherinnen das Festivalgelände besuchten, waren es dieses Jahr ein paar Techniker. (Reportageeindrücke vom Festival 2018 findet ihr auf globalsounds.info hier, hier, hier und hier.) Doch die Musiker wussten, dass sie für ein Millionenpublikum auftraten. Die Konzerte sind grösstenteils auf You Tube zu finden.
Hier ist Abschlussabend, inkl. Interviews und Grussbotschaften in voller Länge – über 3 Stunden. Die Konzerte beginnen in der Timeline bei
17.22 La Pacifican Power – die neue Supertruppe Kolumbiens
58.07 Instituto Popular de Cultura – ein Einblick in die Traditionen
1.19.15 Herencia de Timbiquí
2.13.15 Grupo Bahía
Wer ein bisschen Spanisch kann versteht vielleicht auch die Reportagen und Interviews, die zwischen die Konzerte eingebaut wurden.
Weitere Konzerte des Festivals
Die Grande Dame der kolumbianischen Musik in heutiger Zeit ist Nidia Gongora. Sie ist mit ihrer Truppe Canalón de Timbiquí die Hüterin der Tradition der Folksongs von der Pazifikküste.
Mi Raza sind eine der führenden Truppen der Chirimía Musik, bei der Klarinetten eine wichtige Rolle spielen.
Das Eröffnungskonzert mit der Maestra Zully Murillo und der Philharmonie von Cali ist sowas wie ein gesungenes Geschichtsbuch.
Esteban Copete y su Kinteto Pacífico stellen die Marimba ins Zentrum
Auf YouTube sind noch diverse andere Konzertmit- und Ausschnitte zu finden. Das führt dann auch zurück in die vergangenen Festival-Jahre. Eine Fundgrube!
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