Talent, vererbte Gene oder ein hilfreiches Umfeld? Egal: Wally Seck hat mit dem Album «Xel» das meistverkaufte Album Senegals produziert.
Wally Seck hat zwei Leidenschaften: Zum einen imitierte er seit frühester Jugend seinen Vater – kein Geringerer als die Mbalax-Ikone Thione Seck. Zum anderen war da der Fussball. Sein Vater hatte Verständnis genug, den Jungen nach der Schulausbildung sein Glück als Fussballer in Italien versuchen zu lassen. Zurück im Senegal bekam Wally eine Position in der Band des Vaters. Bereits seine erste Single setzte sich 2007 in den Ohren seiner Landleute fest.
«Xel» ist das dritte Album des jungen Superstars. Längst hat er sich aus dem Schatten seines Vaters frei gespielt. Man hört, wie der Europa-Abstecher und die Radiostationen des Nordens auf die Kompositionen abgefärbt haben. Da sind viele Chanson-Arrangements zu hören, sogar ein paar Schlenker aus der klassischen Musik. Nur lassen sich die Griot-Gene nicht einfach verstecken. Umgekehrt ist verständlich, dass der junge Musiker nicht einfach in die Schuhe des berühmten Vaters wachsen will.
Ansteckende Grooves
Wally ist ein begnadeter Sänger, doch er ist jugendlich genug um im Studio auch mal mit Auto-Tuning zu experimentieren. Selbst wenn er zuweilen in etwas süsse und absehbar-poppige Arrangements abdriftet: der Kern seiner Kompositionen ist gut in der Mbalax-Tradition verwurzelt. Die Trommeln erzeugen schnell eine Resonanz in Hüften und Knien des Zuhörers. Kein Wunder dass diese Doppel-CD 2015 das meist verkaufte Album Senegals wurde. Noch erstaunlicher wenn man bedenkt, dass Westafrika das Paradies für Musikpiraten ist….
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