Die Warsaw Village Band hat sich fast ein Viertel-Jahrhundert lang mit Volksmusik beschäftigt – und dabei die Tradition nicht kopiert, sondern neu erfunden.
Sie waren die jungen Wilden, die in der Tradition das wieder erkannten, was Folk- oder Volksmusik auch ausmacht: Geschichten erzählen über die Welt, wie sie ist. Nicht wie sie sein sollte. Die Musikerinnen und Musiker der Warsaw Village Band haben ihre Ohren nicht vor der Moderne verschlossen, aber gerade dadurch einen eigenen Zugang zu den Liedern und Texten jener Epochen geöffnet, die in den Archiven verstaubten.
Wer die Laufbahn der Band verfolgt – wir sprechen nicht von Karriere, dafür folgt die Band zu wenig dem Produktionsbefehl der Industrie, sondern verlässt sich mehr auf ihr musikalisches Bauchgefühl – stellt fest, dass sie verlässlich sind. Verlässlich in der musikalischen Qualität, in der Gradlinigkeit ihres Profils und in ihrem Selbstverständnis. Die Warsaw Village Band macht keine traditionelle Musik, aber stellt sich sehr lebhaft vor, die diese klingen könnte, wenn die Tradition noch quicklebendig wäre.
Ein Blick in die polnische Seele durch die Linse von empathischen Musik-Abenteurern.
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