Gestartet als Kapela ze Wsi Warszawa arbeitet die Warsaw Village Band daran, ihre Sicht auf die Folktradition Polens mit jedem Album neu darzustellen.
Der Namenswechsel war eine Konzession an die wachsende Bekanntheit der Band. Die ersten Aufnahmen setzten sich stark mit der Roots-Musik ihrer näheren Heimat auseinander, der Herzregion Polens, Masowien. Die Band liebäugelte erst mit der Remix-Szene, experimentierte mit Reggae und Pop, bevor sie sich dann wieder intensiver dem Folk zuwandte.
Doch diesmal mehr in Absicht, die Tradition für sich neu zu formulieren. Oder wie es der Schlagwerker Maciej Szaikowski im Interview definierte:
Wir versuchen nicht allzu akademisch an diese Roots-Arbeit heran zu gehen, denn das ist die Aufgabe von Ethnologen. Wir sind Kreative, wir machen nicht mal sowas wie «neue Tradition». Es geht nicht darum, neue Sounds für alte Melodien zu finden, sondern es geht darum, was in unserer Vorstellung entsteht, wenn wir uns mit dieser Tradition beschäftigen.
Die Zusammenarbeit mit Musikerinnen und Musikern aus ganz anderen Kulturkreisen ist für die Warsaw Village Band zentral. Es geht ihnen dabei nicht um die Exotik der fremden Kulturen, sondern um das Gemeinsame. So entstanden Aufnahmen mit Andy Teirstein für seine moderne Oper «The Blessing of the Moon», mit dem iranischen Kamantsche-Virtuosen Kayhan Kalhor oder den Dhoad Gypsies of Rajasthan.
Seit einem Jahrzehnt pflegt die Band auch eine enge Freundschaft mit der baskischen Musikerin Mercedes Péon. Und immer wieder kehren sie zurück in ihre engere Heimat um mit den alten Meisterinnen und Meistern zu spielen, zu singen, und um sich inspirieren zu lassen.
Diskografie (Auszug)
2001: People’s Spring
2004: Upfooting
2008: Upmixing
2008: Infinity
2012: NORD
2015: Sun Celebration
2017: Mazovian Roots Re:action
2020: Waterduction
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