Der junge kubanische Singer/Songwriter spielt mit einer ganzen Reihe von Musikstilen: Son, Rumba und Cha-Cha-Cha sind ebenso in seinem Repertoire-Köcher, wie Reggae oder Samba.
Vivanco gehört zur jungen Garde der kubanischen Songwriter. Seine Stimme hat er im Chor geschult, seine Musik hat er sich „zusammengeklaut“. Oder wie er selber in einem Interview bei Havana-Cultura sagt: „Meine Musik habe ich von der Strasse.“ Das waren erst die Strassen seiner Heimatstadt Santiago, später Havanna. Dort machte er sich im Kreis der jungen Generation bald einen Namen als Texter und Songwriter, und wurde in diverse Projekte eingespannt.
Kuba ist nicht die einzige Quelle, aus der William Vivanco seine Inspiration holt. Da ist sein haitianisches Erbe, da sind die brasilianischen Einflüsse aus seiner Jugendzeit, da spielen aber auch viel klassische Einflüsse mit, entfernte europäische Harmonien und Melodien aus seinen Chorzeiten. Es ist unmöglich, Vivanco auf seiner dritten CD einem Stil zuzuordnen. Immer wieder entzieht er sich, mixt mal mittelalterliche hispanische Melodien mit brasilianischen Rhythmen. Lässt seine Stimme ungewöhnliche und manchmal abenteuerliche Melodien finden, bringt gleichzeitig viel Ethnoharmonien und Ohrwurm-Qualitäten ein. Ein spannendes Album, ein quirliger Künstler, das sich ganz klar gegen jegliche Schubladisierung wehrt.
Vivanco hat seinen harmonischen Radar von Europa über ganz Südamerika, Kuba und Haiti bis in den amerikanischen Salsa oder Jazz hinein gespannt – ein intelligenter, musikalischer Abenteurer.
- El Mundo esta cambia’o [audio:2010/01/el-mundo-esta-cambiao.mp3]
- Anaconda [audio:2010/01/anaconda.mp3]
- Como Un Tango Gris [audio:2010/01/como-un-tango-gris.mp3]
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