Der erste Konzertabend der WOMEX 21 mit u.a. Antonio Castrignanò, Bab L’Bluz, Pongo, und dem ellenlangen Instrument der Nakibembe Xylophone Troupe.
Die schier unübersichtliche Bandbreite an Stilen und Herkünften ist ja Markenzeichen der WOMEX. Das kam auch am ersten Konzertabend in Porto voll zum tragen.
Die Bemerkungen in diesem Post zu den Interpretinnen sind etwas gar verkürzt, und der leichten Klang-Übersättigung des Rezensenten zuzuschreiben. Die Links führen zu weiteren Informationen, oder direkt zu Spotify und YouTube, damit sich jede ihren eigenen Höreindruck verschaffen kann.
Blvk H3ro
Rap und R’n’B aus Jamaica mit zwei Frontleuten – schmerzlich vermisst wurde der Bass, auch wenn die Basstrommel ihn zu ersetzen versuchte.
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Nakibembe Xylophone Troupe
Aus Uganda kommt eine 6köpfige Truppe, die ein ellenlanges Balafon mitbringt, und mit Kraft und Koordination bedient. Sie haben ihr Repertoire für westliche Ohren auf 4-Minuten Songs angepasst, was der Trance-Natur der Musik eigentlich widerspricht.
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Antonio Castrignanò & Taranta Sounds
Der Stiefelabsatz Italiens ist seit Jahren eine sprudelnde, musikalische Quelle. Antonio Castrignanó hat seinen Pizzica-Songs ein rockiges Kleid verpasst.
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Azuei
Azuei ist ein Kulturprojekt, das die beiden unterschiedlichen, ja feindlichen, Mentalitäten zwischen den Volksgruppen von Haiti und der Dominikanischen Republik – die sich schlussendlich eine gemeinsame Insel teilen – mit Musik überbrücken soll. Das Repertoire könnte aufgehen, die Band ist aber noch zu wenig eingespielt.
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La Perla
Die drei jungen Frauen aus Bogota bringen mit viel Energie, Perkussion und Sprechgesang ihre Ansichten über die Welt auf die Bühne. Die Rhythmen stammen mehrheitlich von der Karibikküste Kolumbiens.
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Yarima Blanco
Die Tres-Virtuosin und Sängerin und ihre Truppe mäandern sehr gekonnt zwischen Cumbia und Son durch das kubanische Liederbuch.
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Pongo
Mit Pongo und ihren Technikern kommt Kuduro auf die Kuppelbühne in Porto: Hart, aggressiv und kompromisslos peitschend.
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Kosy
Die vier Sängerinnen und ihre Instrumente zeigen, dass die neue Folk-Szene Polens lebt. Aber auch, dass sie als Quartett noch etwas scheu im Auftritt sind.
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Bab L’Bluz
Das Quartett um die Frontfrau Yousra Mansour hat mit akustischen Hindernissen zu kämpfen – der Saal im Coliseu Porto Ageas ist eher für leise Töne angelegt. Ihr Gnawa-Rock wirkt hart, überdreht, und so wird leider aus einer Fusions-Idee eine einfache Rocktruppe mit zu hohem Schall-Pegel. Schade.
Globalsounds
WOMEX 21 – Der Überblick
Der Eröffnungsabend
Der erste Konzertabend
Der zweite Konzertabend
Der dritte Konzertabend