Nathalie Natiembé zeigt die Krallen und bietet ein robustes, rockiges Konzert. So tönte La Réunion wohl noch nie. Nidi D’Arac lieferte Taranta-Power-Folk mit etwas elektronischem Dubparfum. Joaquin Diaz hat aus seiner Heimat den Merenge und den Cumbia mit ins etwas kältere Kanada gebracht.
Auch Kopenhagens Nachtschwärmer haben die WOMEX entdeckt. In einige Konzerte kommt man gar nicht mehr rein (z.B. im Nordic Club). Aber auch im Foyer geht die Musik manchmal in den Gesprächen unter. So kriege ich nur mit, dass Fatoumata Diawara ihre Band neu formiert hat, und die Songs viel ausgefeilter daherkommen. Wer zu wenig von ihrer Musik hört, wird von ihrem Charme gefangen genommen.
Für’s Ohr und für’s Bein
Das Sexteto de Tabalá de Palenque zeigt, dass Gesang und Rhythmus genügen, um zum Tanz zu bitten. De Temps Antan belegen, dass die französische Polyphonie im fernen Quebec sehr gut gepflegt wird. Und auch Mozambik zeigt, dass die Tradition, hier in der Form einer M’Bila, von den Jungen in die Gegenwart gespielt werden: Cheny Wa Gune und sein Quarteto.
V.M.Bhatt bezaubert mit seiner Slide-Gitarre und seinem neuen Ensemble Desert Slide im grossen Konzertsaal, während Oudaden im Foyer mit ihren Berber-Rhythmen direkt auf die Tanzbeine zielen.
Finnisch-schwedische Lieder
Ruhig und bezaubernd die Vorstellung von Maria Kalaniemi. Sie stellt Lieder aus ihrem aktuellen Album «Vilda Rosor» vor. Und oben im Saal singt Houria Aïchi von wilden Pferden und edlen Rittern. Chicha Libre bringen zum Abschluss einen Schuss peruanisch angehauchte Nostalgie nach Kopenhagen.
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