Die Worte stammen aus einer Sprache, die fast niemand mehr spricht. Die Musik ist irgendwie spanisch, und doch nicht – Yasmin Levy lässt Jahrhunderte verschmelzen.
Die Texte sind mehrheitlich in Ladino geschrieben, jener jüdisch-spanischen Sprache, welche die sephardischen Juden als ihre Muttersprache über manche Jahrhunderte bis ins Heute retteten. Die Musik der israelischen Künstlerin wächst aus denselben Wurzeln, die auch den Flamenco nährten. Die sephardischen Juden haben sich nach ihrer Vertreibung aus der iberischen Halbinsel rund um’s Mittelmeer niedergelassen. So ist es denn nicht verwunderlich, dass sich auch arabische, griechische, türkische oder marokkanische Melodien in die spanischen Lieder einnisten. Die arabische Oud ist ebenso wichtig wie die spanische Gitarre, die Ney Flöte ebenso selbstverständlich wie die Klarinette.
«Mano Suave» ist die dritte CD von Yasmin Levi. Auf dem letzten Album «La Juderia» sang die Künstlerin noch mit anklagender Intensität in «Nací en Alamo» im Refrain «No tengo patria», ich habe keine Heimat. Auf dem aktuellen Album sind die anklagenden den klagenden, sehnsüchtigen Tönen gewichen, wie man sie auch aus dem Fado kennt. So erhalten die Gefühle und Bilder aus traditionellen Balladen und Liebesliedern neues Leben ohne kitschig zu werden. Die eigenen Lieder setzt Yasmin Levy gekonnt zwischen die traditionellen Komposition und es entsteht kaum ein Stilbruch, Tradition und Heute stehen ebenbürtig nebeneinander.
«Mano Suave» ist ein gefühlsreiches Album, das gerade durch seine Ruhe und seine leiseren Töne aufwühlt.
- Mano Suave [audio:2009/02/levy-mano-suave.mp3]
- Komo la Roza [audio:2009/02/komo-la-roza.mp3]
- Si Veriash [audio:2009/02/levy-si-veriash.mp3]
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