Yasmin Williams – Acadia

Yasmin Williams spielt Gitarre. Oft mit Fingerpicking Technik, aber nicht immer mit der üblichen Gitarrenhaltung. Das Instrument wird auch mal über’s Knie gelegt.

Ihre ersten beiden Produktionen hatte die Gitarristin aus Virginia fast ausschliesslich im Alleingang eingespielt. Das ist an und für sich nicht weltbewegend. Doch schon nach einem halben Lied fragt man sich als Hörerin, als Hörer: Wie spielt Yasmin Williams das? Am besten schaut man sich das Tiny Desk Konzert an, das sie für NPR eingespielt hat. Dann wird klar, was es mit offenen Gitarre-Stimmungen, Fingertapping, Kalimba und Gitarre gleichzeitig spielen etc. auf sich hat. Und warum die Saiten auch mal mit einem Hämmerchen traktiert werden.

«Acadia» ist die dritte Produktion der Gitarristin. Hier dreht Yasmin Williams den Spiess um. Das Album lebt von einer Vielzahl von Gastauftritten. Auch tragen die Gäste z.T. klingende Namen: Dom Flemons (u.a. Carlina Chocolate Drops) hat für den Opener «Cliffwalk» seine Knochenperkussion dabei (die klingt so: YouTube). Für «Harvest» hat Yasmin die Gitarristin Kaki King eingeladen, auch sie eine Abenteurerin in Sachen Soundkreation auf der Gitarre. Sängerin Aoife O’Donovan singt ein Lied ohne Worte. Eine elektrische Gitarre taucht auf, ein Saxophon steigt ein, ein Schlagzeug hat ebenfalls einen Auftritt. Und manchmal schwebt eine Streicherwolke vorbei.

Eine Scheibe für Klang-Abenteurerinnen, komponiert und gespielt von einer aussergewöhnlichen Gitarristin, die hier in verschiedenen Soundwelten herum spaziert.

Rating: ★★★½☆ 

 

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