Da macht der selbsternannte Neue König des Klezmer, Yom, aber ganz ungewohnte Türen auf. Mal pumpt der Bass und donnert das Schlagzeug, mal blubbern die Synthesizer. Und doch findet die Klarinette immer wieder Momente, in denen sie träumen, schmeicheln und plaudern kann.
[audio:2011/05/highway-to-constantinople.mp3,2011/05/saving-the-world.mp3,2011/05/with-love.mp3|titles=Highway to Constantinople, Saving The World Is Easy, With Love] Highway to Constantinople, Saving The World Is Easy, With Love
Die dritte Produktion des Klezmer-Klarinettisten ist eine Achterbahnfahrt, die gleich mal mit den lautesten Tönen des gesamten Albums losdonnert – «Picnic in Tchernobyl», das darf nicht leise sei. Und er gesteht mit diesem Album auch seine Liebe zu den Superhelden der Action- und Marvel-Generation, allen voran zu Superman. Wünscht sich, dass eine Melodie manchmal wie eine Superkraft wirken, alles wieder gerade biegen könnte.. Seine Melodien wirken aber viel öfter mit dem Charme eines Zorro – auch nicht schlecht!
Neben den rockigen Tönen baut Yom Songs, die wie Filmsoundtracks wirken. Aus einem Titel wie «Saving The World Is Easy», einer schmelzenden Melodie, und Synthesizerklängen wie aus einem alten Lelouch-Film entwickelt sich eine Liebesszene mit Weichzeichner-Effekt. Auch andere Songs tragen Titel, die sich deutlich auf Filme beziehen: «With Love», für einmal ohne «from Russia», und «Once upon a time», egal wo. Das Trio der Wunderrabbiner trägt den Klezmerkönig durch Wind, Zorn und Sturm und verschafft ihm in nachdenklichen Momenten oder beim Besuch seiner Herzdame die nötige Abgeschiedenheit.
Yom erzählt mit seiner Klarinette Geschichten aus Soundlandschaften die jeder kennt, aber niemand betreten kann. Ausser vielleicht im Traum.
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