Die Yoshida Brothers, beides Shamisen-Spieler, legen ein Konzept-Album vor. Wobei es leider mehr beim Konzept bleibt, und weniger ein Album wird.
Das Shamisen ist ein sprödes, archaisches Instrument. Die Urform stammt aus China, in Japan wurde es weiter entwickelt. Lange war es ein Instrument der Strassenmusikanten und der Geishas. Die Brüder Yoshida, Ryoichiro und Kenichi, haben in diesem Jahrhundert einen neuen Zugang gefunden, und damit das Instrument auch wieder ungeheuer popularisiert. Sie spielen die dreisaitigen Instrumente, als wären es Hardrock-Gitarren.
Die beiden Japaner haben in Los Angeles ein Konzept-Album eingespielt, das allerdings mehr beabsichtigt, als es schlussendlich erfüllt. Auf «Prism» tönt jeder Song anders. Das ist an sich nichts Schlechtes. Aber wenn ich nach dem vierten Song merke, dass es weniger um die Songs geht, als vielmehr darum zu zeigen, in welchen musikalischen Umfeldern die Instrumente (nicht) funktionieren, finde ich das vergebene Liebesmüh. Die beiden jungen Instrumentalisten haben auf «Hishou», ihrem Album aus dem Jahr 2006 besser vorgeführt, was sie, das Instrument und japanische Melodien alles zu bieten haben.
Die Yoshita Brothers wurden schlecht beraten, Soundwelten von Jazzrock über Hollywoodträume bis Blues-Punk zusammen bringen zu wollen. Hier wurde das Konzept überladen.
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