Yusa steht für ein junges Kuba. Eine junge Musiker-Generation, die zwar die Tradition ehrt, aber musikalische Ideen aus der ganzen Welt zusammenträgt.
Sie ist Multiinstrumentalistin, Sängerin und versierte Komponistin. Ihre Ur-Instrumente sind die Gitarre und Tres, und sie reiste als Bassistin des brasilianischen Rockers Lenine um die Welt. Für «Haiku», ihr drittes Soloalbum, zog sie sich mit dem Produzenten Alê Siqueira ins Abdala Studio in Havanna zurück. Haiku ist nicht bloss ein Titel, sondern die Grundidee des gesamten Albums: Reduktion auf die Essenzen. So entstanden Songs, die persönlich, intim und gleichzeitig verspielt tönen. Und eine lange Lebensdauer haben – man will sie immer wieder anhören.
Jeder Song hat eine andere Färbung. Mal spielt Yusa alle Instrumente selber, mal baut Alê um sie herum so was wie eine kleine Big Band. Mal sickert die kubanische Tradition durch, dann darf es eine Big Band Ballade sein, dann wieder klingen Harmonien und Melodien nach Sängerinnen wie Joan Armatrading oder Joni Mitchell. Aber es ist nie abgekupfert, sondern natürlich und stilsicher eingesetzt. Das brasilianische „Übergewicht“ des Vorgängeralbums «Breathe» (2005) ist abgelegt. Oder wie es in den Schlusszeilen des letzten Songs heisst: „Ich geh die Strasse entlang, erfinde meine Melodie. Und rund um mich herum sehe ich so viele Möglichkeiten.“
Yusa hat mit «Haiku» eine seidene, intime Liedersammlung vorgelegt, ein musikalisches Kaleidoskop aus Sounds und Stimmungen. Es tönt, als wären die einzelnen Ideen wie Treibholz an den Strand von Havanna gespült, und dann sorgfältig zu stimmigen Figuren zusammengetragen worden.
- Walking Heads [audio:2009/04/walking-heads.mp3]
- No tengo otro lugar [audio:2009/04/no-tengo-otro-lugar.mp3]
- ¿Sirvio de Algo? [audio:2009/04/sirvio-de-algo.mp3]
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