Zebda waren in den 90ern das musikalische Sprachrohr der algerischen Secondos in Frankreich. 2004 verabschiedeten sich von der Szene, jetzt sind sie zurück – aber halt: das ist keine Reunion!
Weg von der musikalischen Szene waren die einzelnen Musiker von Zebda sowieso nie. Als sich die Band Zebda von ihrem Publikum verabschiedete deklarierten sie diesen Abschied denn auch als Pause, und nicht als Ende der Band. Mouss und Hakim machten als Duo weiter, Magyd wandte sich vermehrt der Schreiberei zu, veröffentlichte zwei Bücher und zwei Alben. Was von der Zeit noch übrig blieb, gehörte der Politik. Und dann, 2008, schaffte es ein Veranstalter die unterschiedlichen Formationen wieder auf einer Bühne zusammen zu bringen – Boom!
Es ist keine Reunion, aber der harte Kern von Zebda, die drei Stimmen, Bassist Joël und und Keyboarder Rémi haben wieder zusammen gefunden. Musikalisch haben die Soloerfahrungen der Band eine grössere Klarheit gebracht. Das Chanson-Muffin hat sich Richtung Melodie verschoben, auch wenn die drei noch heute gerne sprech-singen. Die Grooves bewegen sich immer noch zwischen Ska, Reggae und Chanson. Und zwar jenes Chansons mit dem speziellen Parfum, das man nur im Süden, zwischen Toulouse und Marseille riecht – Volksliedhaft witzig und spitzzüngig, Refrains zum mitsingen, klatscht in die Hände, tanzt!
Zebda sind vielfältiger geworden: neue musikalische Farben, harmonische Experimente, mehr Melodie, mit spürbar neuem Elan und Spass.
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