Das «Péi» von Davy Sicard ist geografisch die Insel La Réunion. Aber da Heimat mehr ist als eine Stecknadel auf der Weltkarte kommen noch viele Sachen dazu, u.a. Kreol, Maloya, und Chanson.
[audio:2013/02/Akoz-Sa.mp3,2013/02/Kréol-Amwin.mp3,2013/02/Banna.mp3|titles=Akoz-Sa, Kréol Amwin, Banna] Akoz-Sa, Kréol Amwin, Banna
Die dritte Solo-Veröffentlichung von Davy Sicard verschränkt am gekonntesten die verschiedenen Beeinflussungen des Sängers. Aufgewachsen im Schallkreis des Orchesters seines Vaters war Musik so was wie die zweite Muttermilch. Kein Wunder, dass Davy mit 19 seine erste Band gründete, eine A Capella Truppe. Seine Solokarriere begann er 2001. Sie ist angesiedelt zwischen Chanson, den Maloya-Rhythmen seiner Insel und gewürzt mit einer Prise Jazz.
Ganz wichtig ist die kreolische Sprache, denn das französische Créol ist mehr als ein Dialekt. Es ist ein wichtiges Distanzierungsmittel zwischen der Urbevölkerung und der Sklaven gegenüber den Kolonisatoren – auf La Réunion vielleicht etwas mehr als in anderen französischen Kolonien, denn es war ein wichtiger Teil eines Befreiungskampfes. Eine viel grössere Distanz zu seiner Version von „Chanson“ schafft Davy Sicard indem er die französische Struktur der Melodien mit den komplexen Rhythmen des Maloya, der Musik der Sklaven und Rebellen, unterlegt. Auf der DVD im Digipack beschäftigt er sich mit vielen Interviews (u.a. mit Danyel Waro) vertiefter mit der Wichtigkeit des Maloya und der kreolischen Sprache.
Es ist ein ehrgeiziges Unternehmen, Chanson und Maloya zu befreunden. Eine Möglichkeit ist Süsse, harmonischer Zucker. Das wirkt dann schnell etwas geglättet. Dort wo es gelingt sprühen die Funken.
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