Susheela Raman und Sam Mills haben es einmal mehr geschafft: neugierig bleiben, Grenzen aufheben, musikalische Kulturen zusammenbringen.
Es ist die achte Produktion von Susheela und Sam, und mit jeder Produktion schaffen sie sich einen neuen Klangraum. Die beiden reisen viel, und so lernten sie in Indonesien Gondrong Gunarto kennen, einen Musiker der für moderne Gamelan-Arrangements bekannt ist. Sie spielten mit ihm einen Lennon-Song ein, und damit waren die beiden Musiker aus England dem Klang der Gongs und Xylophone verfallen. Auf YouTube der Videoclip zu „Tomorrow Never Knows“
Zurück in England begannen sie Songs für diese Klangwelt zu schreiben. Kein leichtes Unterfangen, denn die Klangmöglichkeiten und die Tonleitern eines Gamelan-Orchesters setzen klare Grenzen. Es war ein Prozess des sich gegenseitig annäherns, denn wo die westliche Musik 12 Töne in einer Oktave umfasst, kennt Gamelan nur sieben oder acht. Wer die ganze Geschichte kennen möchte, wie Sam und Susheela diese Unvereinbarkeiten zusammen brachten: sie erzählen sie in einem englischen Interview auf RFI.
Annäherung
Entstanden sind acht Songs, die einen irisierenden Sog auslösen. Weil sich die beiden Klangsysteme auf einander zu bewegen mussten hängen alle Harmonien irgendwie schief. Auch die Rhythmen folgen mehr dem natürlichen Spiel-Tempo der Musiker und weniger den Quantisierungsvorgaben der Studio-Computer. Susheela webt mit ihrer stimmlichen Flexibilität in dem un-perfekten Klangumfeld Melodien, die oft leicht gespenstisch wirken – ein leichter Hauch, oder schon nur der Versuch die Melodien, die Stimmungen festhalten zu wollen, und die Klangnebel verwehen.
Dieses Album ist der psychedelisch anmutende Dialog zweier Kulturen, die sich auf das Abenteuer einlassen, sich gegenseitig kennen lernen zu wollen. Sinnlich, be- und verzaubernd, bereichernd.
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