Seit Akli in den 80er Jahren aus Algerien floh ist er unterwegs: Als Musiker zwischen den Kontinenten und als Komponist zwischen den Stilen. Aber das Herz schlägt immer noch in den Rhythmen der Wüste.
Akli D wusste bereits als Junge, dass Musik sein Leben bestimmen würde. Nach seiner Flucht aus der algerischen Heimat schlug er sich auf den Strassen und den Clubs von Paris erst alleine durch, später mit Band. Und dort begegnete er auch Manu Chao, der sein zweites Album «Ma Yela» produzierte, ein Türöffner weit über Europa hinaus. Auch das aktuelle Album hat eine prominente Gästeliste: Hossam Ramzy, Steve Hillage, Magyd Cherfi (u.a. Zebda) oder Amparo Sanchez.
Akli D scheint wie ein Schwamm zu funktionieren: Er saugt auf, was ihm begegnet, was ihn beeindruckt, seien das menschliche Geschichten oder Musikstile. Da treffen Chanson auf Dylan, Gnawa-Grooves auf R&B-Gitarrenriffs, Französisch und Kabylisch vermischen sich. Freiheit, ein Leben als Sans-Papier, Kindersoldaten oder die Unmöglichkeit, als Nomade in Ruhe gelassen zu werden: das sind Themen, über die Akli D singt. Er erzählt diese Geschichten in einfachen Melodien ohne Bitterkeit, ohne Schwere, immer lächelnd. Hier, und in den Arrangements erkennt man, wie viel Akli seinem Freund Manu abgelauscht hat, ohne ihn aber zu kopieren.
Ein Singer-Songwriter im klassischen Sinn, der in seinen Texten nichts beschönigt aber mit seiner Musik immer ansteckende Heiterkeit und gute Laune verbreitet.
Rating:
Schreibe einen Kommentar