Welche Überraschung! Ein knappes halbes Jahr nach ihrem letzten Erfolgs-Album «Yol» lancieren Altin Gün ein weiteres Electro-Pop Album – für einen guten Zweck.
Diese CD wird vorerst nur über bandcamp vertrieben. Auch auf den Streaming-Kanälen gibt es für’s Erste nur zwei Songs. Das hat seinen Grund, und der heisst EarthToday. Die Band spendet den gesamten Erlös der Produktion an diesen Verbund von Naturschutz-Organisationen, die damit Land kaufen. Pro Songs gibt’s rund einen Quadratmeter. Die Organisation möchte auf diese Art bis ins Jahr 2050 die Hälfte des Planeten in eine Schutzzone verwandeln – ein hehres Ziel.
Der Band sind Themen wie Klima, Nachhaltigkeit, Kampf gegen die Plastikflut oder gegen Food-Waste ein grosses Anliegen. Was immer sie als Band tun können, wird gemacht: Reisen wenn möglich per Bahn, kein Plastik im Backstagebereich etc. Wenn schon geflogen werden muss, dann nur mit entsprechender CO2-Kompensation.
Bei der Songschreiberei haben einige Kollegen aus der Amsterdamer Szene mitgeholfen, z.B. Musiker der Mauskovic Dance Band (Nik Mauskoviç war ja auf der Erstlingsscheibe «On» noch Schlagzeuger von Altin Gün). Die Grundlinie legen jedoch Altin Gün: türkische Melodien in Electro-Pop der 80er Jahre gehüllt. Eben auch hier: kreatives Recycling. Im Vergleich zu «Yol» dominiert hier über weite Strecken der Sequenzer. Wo sich die Band früher fast ausschliesslich an Originalen aus Anatolien orientierte, dürfen heute auch Eigenkompositionen zum Zug, resp. Klang kommen. Ein weiterer Gewinn.
«Âlem» überzeugt als leicht nostalgisch-psychedelische Electro-Pop-Produktion. Man hört, dass die Arbeit für dieses Goodwill-Projekt sichtlich Spass gemacht hat. Sommersound.
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