In (fast) allen Redaktionen wurde das Jahr mit Best Of Listen abgeschlossen. Wir haben uns etwas umgeschaut.
Beginnen wir mit «offiziellen» Charts-Listen: Die Leute von Transglobal World Music Charts – Blogger, Musik-Journalistinnen, Redakteure – setzen ihren Jahreswechsel, resp. Best Of Sammlung etwas früh an: Mitte September. Es gibt da auch ausführliche, monatlichen Charts-Listen.
Die World Music Charts Europe, die älteste Charts-Redaktion mit Weltmusik-Fokus auf dem europäischen Festland, bringt eine monatliche Zusammenstellung von Wertungen von Radio-RedaktorInnen. 200 (!) Plätze wurden aus den monatlichen Wertungen herausgerechnet. Das ist zwar keine wirkliche Best of Sammlung, aber ziemlich umfassend.
Radio Mukambo, die Heimat von DJ Mukambo, ist immer eine Surftour wert. Die fast dreistündige Spezialsendung mit Ausschitten aus den besten 23 Alben ist auf Mixcloud abrufbar.
Bei Radio RFI ist die Vielfalt enorm – man kann verloren gehen. Die besten Produktionen aus Afrika sind hier zu finden. Wer wissen will, was in den Clubs angesagt war im vergangenen Jahr höre sich durch die Hits Platine.
Und wer auf dem Laufenden bleiben möchte, dem sei die durch’s Jahr ständig wachsende Playlist auf Deezer empfohlen. (Für das vergangene Jahr sind das 1’859 Titel!) Die Grenzen zu Jazz oder Dancefloor sind da sehr durchlässig.
Die Engländer
Beim grossen Fachblatt Songlines aus London läuft die Timeline etwas anders – weil hier für einige Kategorien das Publikum mitbestimmen kann. Genauer: bei der Wahl der Besten InterpretInnen und Beste Gruppe. Doch nicht aus einer beliebigen Auswahl, sondern aus den rezensierten Alben des Jahres 2023. Wer mitmachen will kann das über dieses Formular machen.
Die Gewinner aus dem Jahr 2022 wurden in einem grossen Live-Konzert 2023 gefeiert. Das ist in Ausschnitten auf YouTube Zu sehen. Und ja, das zeitlich etwas weit gestreute Wahlprozedere führt zu leiser Verwirrung in den Jahreszahlen…
Bleiben wir in England. Dort gibt’s bei Folkradio gleich mehrere Best of Sammlungen 2023, denn die Redakteur*innen haben alle einen sehr weiten musikalischen Horizont – und die Welt der Folk-Music ist gross. Auf der Website etwas nach unten scrollen – bis more…!
Und Ian Anderson – nicht der mit der Flöte! – pflegt weiterhin sein weites Folk-Netzwerk auf seinem Podcast-Stream Podwireless.com. Was der ehemalige Gründer von fRoots in seinem Podcast nicht direkt anspielt, ist mindestens als Liste fein säuberlich notiert. Das sprengt gerne auch die Grenzen des Folk-Genres. Seine Best of Sammlung gibt’s ebenfalls auf Mixcloud.
Sein Künstlername ist El Buho, und obwohl er einen englischen Pass hat, gehört sein Herz den Melodien und Sounds aus Südamerika. Das vergangene Jahr lässt er in einem Mix Revue passieren:
Darüber hinaus
Wer über Neuerscheinungen aus Südamerika informiert bleiben will, kann ich auf der Website Sounds & Colours umsehen. Da gibt’s noch keine Best of 23 – die wird noch kommen – aber jene Menge neuer Scheiben und Interviews. Die Redaktion berichtet nicht nur über Musik. Es stehen auch Literatur und Film auf der Agenda.
Eine zuverlässige Quelle über die Musik aus Italien ist auf Blogfoolk zu finden. Es gibt auch hier (noch) keine explizite Best of Sammlung. Aber auf der Homepage läuft eine Spotify-Playlist mit Songs von angesagten MusikerInnen aus Italien. Es gibt jene Menge Rezensionen. Erfreulich auch, dass die Redaktion nicht nur Neuheiten rezensiert, sondern zusätzlich aus den Archiven Musikerinnen und Alben ins Heute hievt.
Wenn wir schon bei den europäischen Nachbarn sind: Ein Besuch auf der Website von CPL-Music bringt einen Überblick über Musik aus den nordischen Ländern, und horcht weit in den Osten. Ein weiteres Label des äusserst rührigen Managers Christian Pliefke ist Nordic Notes.
Ein Label-Chef hat ja das ganze über die Ohren voll, denn es landen ja jene Menge Anfragen in seinen Lautsprechern. Zumindest bei Jacob Edward, dem Labelgründer von Cumbancha. Wenn er persönlich seine Favoriten des vergangenen Jahres sammelt, klingt das so:
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