Eine Remix EP gibt mir Gelegenheit, die letzte Produktion von Chancha Via Circuito hervorzuholen. Pedro Canale ist ein Meister der Folktronica.
Die Original-Produktion «Bienaventuranza» stammt aus dem letzten Jahr und zeigt, dass Chancha Via Circuito ein Album abgeliefert hat, das auch über die Pop-Zeitmessung hinaus Wirkung und Glaubwürdigkeit zeigt. Das Grundlayout ist erstarkt, die Zahl der Mitstreiter, resp. Studiogäste ist grösser geworden. Der Atem der Songs entspricht dem Tempo eines mehrstündigen Spaziergangs: Nicht zu schnell, aber stetig.
Die Mischmenge zwischen akustischen Instrumenten und elektronischen Sounds und Beats ist ausgewogen. Keine Klangseite überwiegt, die Melodie steht im Zentrum, die Electronica-Anteile sind nicht überquantisiert und alles atmet. Chancha kommt zugute, dass er ein gefragter Remixer ist: InterpretInnen, die ihm ihre Songs anvertrauten kommen hier für seine eigene Produktion als Gäste ins Studio. Ihre Namen: Miriam Garcia oder Mateo Kingman.
Die Remix EP zum Album (Spotify-Link) bringt vier Nummern, bearbeitet von Kollegen: Leute wie Nicola Cruz oder El Búho wissen, wie Chancha seine Songs baut. Sie greifen nicht brachial in die Klangkonstruktionen ein. Es werden vor allem Stimmungen verziert, nie wird – auf Teufel komm raus – Richtung Dancefloor gearbeitet.
Ja, die Beats sind akzentuierter, aber die Songs werden nicht verbogen. Sind die Originale ruhig, bleiben die Remixes unangestrengt – ein echter Freundschaftsdienst!
Chancha Via Circuito bringt Sounds für relaxte Andenreisende, die langsam durch die Vororte der Grossstädte Südamerikas wieder zurück in urbane Realitäten finden.
Für Bienaventuranza
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Für Bienaventuranza (Remixes)
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