Perkussionist Cormac Byrne und Geiger Adam Summerhayes lassen ihre Instrumente miteinander sprechen. Es klingt nach Folk, und ist doch etwas anderes.
Wie spröde kann das klingen, wenn sich eine Geige mit einer Rahmentrommel unterhält? Wenn zu viel oder zu wenig Absicht dahinter steckt, könnte das in die Hosen gehen. Nur beherrschen die beiden Instrumentalisten Cormac Byrne und Andy Summerhayes ihre Instrumente meisterlich, und sie spielen in ganz unterschiedlichen Formationen zwischen Barockmusik und klassischem Folk-Liederbuch. Auch kennen sie sich gut, sie haben ein gemeinsames Band-Projekt: «Dodo Street» (Spotify-Link). In einem (sehr aufschlussreichen!) Interview mit Johnny Whalley für das englische Folkradio versucht Cormac die Natur dieses musikalischen Dialogs zu beschreiben:
Ich habe heute ganz bewusst auf der Bühne nicht gesagt «die Musik, die ihr jetzt hört, ist weitgehend improvisiert.» Nicht weil es nicht stimmt, sondern weil es falsch verstanden werden könnte. Manche Menschen denken: ok, Improvisationen, die wissen eigentlich gar nicht genau, wohin sie mit dem Lied wollen. Dabei passiert genau das Umgekehrte. Wir sind so lange in der Musik unterwegs, dass wir mit unseren Instrumenten sprechen können. Musik ist für uns ein Gespräch.
Es erstaunt denn auch nicht, dass sie sich weigern, in der Konzert-Situation ihre Studioproduktion „nachzuspielen“. Wer ist schon daran interessiert, ein Gespräch zwei mal zu führen? So wird jede Aufführung dieser Gesprächsthemen zu einer Neuinterpretation, zu einem Unikat.
Leider fehlt den beiden die Zeit, öfters zusammen, und erst noch auf dem europäischen Festland, aufzutreten. c Ich schliesse mich ebenfalls der Empfehlung der beiden Musiker an: Hört das Album in seiner ganzen Länge. Sonst hört ihr kein Gespräch, sondern nur Zitate.
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