Darko Rundek: Eine Theatertruppe beschränkte sich auf die musikalische Facette. So entstand ein Album mit eindrücklichen Toncollagen und einem Ohrwurm.
Darko Rudek startete seine mäandernde Karriere in der Musik. Seine Band «Haustor» hatte sich in der jugoslawischen Rock und New Wave-Szene einen guten Namen gemacht. Später war er auf Solopfaden unterwegs. Rudek wurde aber auch Theaterregisseur. Irgendwie logisch, dass zu Theater und Musik auch noch die Theatermusik dazu kam. Doch zuerst waren da die Balkan-Kriege, die Darko Rudek ins Exil zwangen. Er fand es in Paris. Dort fand er auch neue MitmusikerInnen, aus denen das Cargo Orchester entstand.
Rundek pflegt die melancholische Seele der Balkanregionen. Es rumpelt mächtig in den Songs des Cargo-Orchesters, Geräusche spielen eine wichtige Rolle. Die Melodien entwerfen kleine Bildwelten in unserm Kopf – wer Bilder braucht, findet die meist skurrilen Videos auf YouTube. Rundek und seine Cargo-Mitstreiter sind (gewollt und/oder erzwungene) Weltbürger. Das spiegelt sich in der Stilvielfalt, resp. der Stillosigkeit, der lockeren Verbindung von Balkan Blues und Lounge Atmosphäre eines Klubs für Dandies, existentialistische Philosophen und Nachschattengewächse. Mit «Put u Sumrac» hat die CD auch einen Song mit Langzeitwirkung.
Das Musikprojekt des Theatermanns Rundek benutzt geschickt Regietricks, um Stimmungen und Bilder an unsere Hör- und Gefühls-Innenwände zu projizieren.
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